Sonntag, 30. September 2007

Getränkekarte, Cocktailmenu

Die Getränkekarte ist in der Regel das Aushängeschild einer Bar. Die Namen sind vielfältig, von Getränkekarte, Barmenü, Cocktailliste, Drinks Menue etc.
Die Spielarten dieser „Barmenues“ sind vielfältig, und fallen, wenn gut gemacht, je nach Konzept sehr unterschiedlich aus. DIE Barkarte gibt es nicht, eben sowenig wie es DIE allgemein gültigen Regeln für solch eine Karte gibt.

Eine Auswahl verschiedener Cocktailkarten als .pdf Download steht hier zur Verfügung:
Barkarte Artesian Bar London
Barkarte Mojitos Düsseldorf
Barkarte Lab Bar London
Barkarte Spirits of India, Bad Salzuflen
Barkarte Match Bar, London
Barkarte Milk & Honey, London 2005
Barkarte Milk & Honey, London 2007
Barkarte, New Victoria Room, Australien
Barkarte paparazzi, Bratislava
Barkarte River Kasematten, Hamburg
Barkarte Rubinrot, Köln
Barkarte Stonehurst, New England
Barkarte The Lonsdale British Menu 2007, London
Barkarte Victoria Bar, Berlin
Barkarte (Auszug – The Next Generation) Modern Masters, Erfurt


Sicherlich, es gibt gesetzliche Vorschriften, die es bei der Erstellung einer Getränke zu beachten gibt. Zusatzstoffzulassungs-Verordnung, Gaststättengesetz, Preisangaben-Verordnung und andere Vorschriften sind zu beachten. Die IHK Cottbus hat hier einen Überblick dieser Vorschriften ins Netz gestellt:
- > Merkblatt Karten

Eine Barkarte erfüllt neben Gesetzlichen Vorschriften einige Grundfunktionen, die je nach Konzept, mehr oder weniger wichtig sind.

Sie gilt als Visitenkarte des Hauses. anhand Ihrer „Handschrift“ erkennt der erfahrene Gast oft, wie er das Haus in Art, Stil und Preisgefüge einzuschätzen hat. Jeder Bartender, der unseren Beruf schon einige Zeit ausübt weiss, das es Gäste gibt, die nie eine Karte benötigen, da sie stets das Gespräch mit dem Bartender/Service suchen oder schon wissen was Sie trinken möchten. Andererseits gibt es Gäste, die immer erst in die Karte schauen möchten, um sich z.B. über das Preisgefüge zu informieren. Ein Vergleich mit einer Speisenkarte ist gegeben. Die Sprache der Küche verrät oft, was auf dem Teller später zu finden ist. Die Wahl der Sprache ist entscheidend. Opulent, schlicht, gewollt witzig, informative sind nur einige Atribute die eine Karte besetzen kann. Sie bekommen die Gäste, die Ihre Art Kartensprache schätzen. Je polarisierender Ihre Formulierungen, desto eher entscheiden sich Gäste schon aufgrund der Karte für oder gegen Ihre Bar.
Folgende Formulierung: „Ein exquisiter amerikanischer Whisky, lange in erstklassigen Fässern gereift, vermählt sich hier mit einem der besten roten Vermouth, sanft auf Eis gerührt und mit einigen Dashes handgemachten Orangen Bitters zu einem harmonischen Gesamteindruck, der durch  das Absprühen einer Orangenzeste aus ökologischen Anbau über dem Drink zur Perfektion findet.“ für einen Manhattan Cocktail mag der eine oder andere erstklassig finden, für mich zum Beispiel ist es eine mittelschwere Katastrophe und ich würde überlegen ob ich die Bar nicht ohne Bestellung wieder verlassen.

Überlegungen für die Barkarte LE LION
(mit dem Hinweis, das diese Form in keinster Weise die einzig richtige sein soll)
Barkarten sind oft bis zu 100, 150 oder mehr Cocktails stark. Gefolgt von einer Ellenlangen Auflistung mehr oder Minder interessanter Spirituosen. Kommen nun noch die Üblichen Hemmingway Geschichten oder Zitate anderer berühmter Trinker hinzu, liegt in den meisten Fällen ein echtes Buch vor.

In großen Konzepten mag das „Geschichten erzählen“ in Mangel an Personal und eventuelle auch fehlender Qualifikation der Karte obliegen. In kleinen, beratungsintensiven Konzepten ist solch eine umfangreiche Karte nicht angebracht. Es obliegt dem Servicepersonal zu erzählen und zu Empfehlen. Die Karte gibt lediglich einen kurzen Überblick über das Preisgefüge und gibt mit wenigen Anregungen Empfehlungen bei Mixed Drinks und Spirituosen. Ein Whisky Sour braucht auf keiner Karte zu stehen, er ist einfach da. Ebenso wie eine Daiquri, ein Mojito und übliche Verdächtige. Unsere Karte als auch unser Mixed Drinks Angebot sind als eher reduziert zu bezeichnen. Für die Auswahl an Mixed Drinks zeichnet sich größtenteils Gonçalo de Sousa Monteiro verantwortlich.

Wir würfeln derzeit immer noch aus, ob man wirklich jede Zutat in einer guten Bar benötigt. Das es weder Bananen noch Kirschsaft gibt, wird jeder verstehen. Wir überlegen aber auch etwas weiter zu gehen und Beispielsweise Cranberry und Maracuja Nektar aus der Bar zu lassen. Im Moment werden wir vier Säfte anbieten: Orange, Grapefruit, Limette und Zitrone. alle werden bei der Bestellung frisch gepresst. Bei Apfelsaft und Traubensaft überlegen wir noch ob eine Schorle ein wirklich wichtiges Getränk in einer Bar ist. Espresso ja, Tee nein ist unsere derzeitige Auswahl. ein gutes Flaschenbier ja, Hefeweizen nein führt die Gedanken fort.

Mein erster Versuch, alles auf zwei nicht ganz Din A4 große Seiten zu bekommen ist leider gescheitert. 30-40 Drinks mit der Nennung weniger Spirituosen waren noch Möglich. 40 – 50 Wein Positionen, ca 15. Champagner Positionen und ein kleines Speisen Angebot konnten aber nicht mehr untergebracht werden.

Wir suchen nach wie vor eine Lösung, in der somit eventuelle 4 Seiten gebunden, aber jeder Zeit austauschbar, unsere Karte wiedergeben. Die Idee ist, diese wenn nötigt nahezu wöchentlich zu ändern. Nicht komplett, aber eventuelle Drinks nach Tagesangebot zu empfehlen und z.B. die offenen Champagner und Wein Sorten rotieren zu lassen.

Grundsätzlich soll die Karte anregen und informieren, aber nicht erschlagen. Selbstverständlich gibt es eine Auswahl jenseits der Karte. Die Bar Le Lion ist sehr klein und so sehen wir uns in der Lage Empfehlungen auszusprechen und beraten zu können

Wir werden die Karte hier in Kürze vorstellen.

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