Dienstag, 20. November 2007

Außenwerbung

Echtes Handwerk zu bewundern, ist eines der größten Vergnügen während der Bauphase. Viele sehr gute Handwerker haben uns bei Le Lion unterstützt, mit einigen arbeiten wir schon seit Jahren zusammen. Die Zusammenarbeit mit dem Familienunternehmen Brand Werbetechnik war neu für uns und ich muss sagen, das das Handwerkliche Geschickt von Vater und Sohn Brand uns ein wenig den Atem geraubt hat.


LE Lion Sign 8

 Die in Gold ausgemalten und eingefrästen Buchstaben haben eine enorme Wirkung auf Laufkundschaft und die Gäste des gegenüber liegenden Café Paris fragen nun seit Tagen, was den nun hier entsteht. Ganz ohne Beleuchtung wirken diese edlen Letter auch Nachts, die Reflexion vom Restlicht hat eine hochwertige, zurückhaltende Wirkung (finden wir jedenfalls). Brand Junior hat die Arbeitsschritte im Foto festgehalten – Diashow! Das Endergebnis ist großartig. Brandt Werbetechnik Meisterbetrieb Kirchweg 6 27404 Hesedorf-Gyhum http://www.brandt-werbetechnik.de

Freitag, 16. November 2007

Mittwoch, 14. November 2007

Cocktail und Weinkarte

Cocktail and Wine Menu

Nach sehr langem Suchen haben wir uns für eine handgebundene Leinen Variante entschieden. Schwarz für das Barmenü, Rot für die Weinauswahl. Beide Karten bieten 4 Seiten in 19×29 cm Format platz. Auf dem Barmenü wird lediglich eine Seite für Mixed Drinks vorgesehen. Geschätzt werden dort maximal 20 Drinks Platz finden.Die Karte soll lediglich Anregungen bieten. Weitergehende Empfehlungen sollen direkt vom Personal ausgesprochen werden.Anfertigungen in einer kleinen Auflage von 30 Stück liegen bei ca. 50 Euro pro Karte.Echte alte Handwerkskunst fanden wir bei:

Sanders Buchbinderei oHG
Lars Sanders · Werner Sanders
Neumann-Reichardt-Str. 27-33 (Haus 21)
22041 Hamburg (Wandsbek)
Tel. 040 23 35 80
Fax 040 23 44 01
E-mail info@buchbinderei-sanders.de
http://www.buchbinderei-sanders.de

Freitag, 9. November 2007

ICEMAKER von HOSHIZAKI

Icemakers!

Eis ist das “Gold” der Bar – gilt als geflügelte Weisheit hinter der Bar.Wir haben uns in der Grundausstattung für zwei Luftgekühlte Maschinen von Hoshizaki entschieden. Der Eiswürfelbereiter macht die von Gästen und Bartendern geschätzten Volleiswürfel. Die andere Maschine produziert ein grobes, großes Crushed ice, vom Hersteller dann Cobbler Ice genannt. Die Maschinen produzieren pro Tag ca. 65 kg Volleiswürfel und ca. 100 kg Cobbler Ice. Wasser gekühlte Modelle sind sehr teuer , mit enorm hohen Wasserverbrauch. Sie machen lediglich in sehr warmen Regionen Sinn. Luftgekühlte Geräte entwickeln eine enorme Hitze im Raum, gerade von Sie kontinuierlich produzieren. Wegen des großen Lärms, sollten diese Profi Geräte nicht in der Bar selber eingebaut werden. Der Raum für die Eismaschinen sollte demnach gut belüftet sein.Die Hoshizaki Maschinen haben wir von APS Hamburg bezogen.

Mittwoch, 7. November 2007

Sour/Fizz Glas

Sour Glas by Libbey, APS Germany

Unseren Glas Klassiker für den Ramos Gin FIzz haben wir gefunden.Wir freuen uns, den ersten Ramos zu servieren.

Gläser

Glasware

Die ersten Gläser wurden geliefert. Mit etwas Recherche und der Hilfe von Matthias, Izabella und Joachim von APS Hamburg konnten wir einige “Unbekannte” und in Vergessenheit geratene Barklassiker ausgraben. Besonders gelungen finden wir z.B. unser Martini Set: Mini Cocktailspitz, sehr kleine Karaffe aus Glas in Crusehd Ice steht in gläserner Mini Bowl (für den Nachservice – Bild wird in kürze folgen). Alle Gläser kommen von APS Hamburg

Sonntag, 4. November 2007

Feinkost und Delikatessen

LE LION-48

Matthias importiert Feinkost aus Italien (wenn er nicht gerade Motorcross fährt) – Wir haben Ihn beauftragt die feinsten Oliven ausfindig zu machen. Ergebnis: Olive Imperial: Extra grün, extra groß und extra gut, so unsere Geschmacksprobe. Neben weiteren Olivensorten gab es noch sehr gute Chutneys. Damit lassen sich einzigartige Sandwiches zu später Stunde servieren.Im Hintergrund “Günther Netzer” in jungen Jahren vor seinen ersten Porsche. Mit Fußball konnte man auch schon früher mehr Geld verdienen als mit ehrlichem Bartending…

Freitag, 2. November 2007

Weinprobe und Lagerung

LE LION-58

In den letzten vier Wochen vor der Eröffnung habe ich ca. 200 Weine zusammen mir Klaus Peter Popp, Weinkellner im Café Paris, degustiert – eine wirklich unangenehme “Feierabend”-Beschäftigung.Die erste “Weinkarte” soll ca. 100 Positionen enthalten. Für die Lagerung der Wein sind derzeit 2 Rotwein Klimaschränke (von Liebherr, absolute Empfehlung) und zwei Weißweinkühlschränke geplant. Neben den 8 Unterbau Kühlfächern in der Bar gibt es zwei zusätzliche Unterbaukühler in der Bar die mit einer anderen Temperatur eingestellt werden können. Geplant ist hier die temperierte Lagerung der offenen Rotweine bei ca. 17-18 ° C. Zusätzlich sollten hier Obstbrände und hochwertige Brände wie Cognac etc. gelagert werden.Meiner Meinung nach gewinnen nahezu alle Spirituosen durch eine temperierte Lagerung. In einer “gut besuchten” Bar steigt die Raumtemperatur oft auf bis zu 30 ° C. Guter Cognac, Whisky, feine Obstbrände und selbstverständlich Rotwein sollten eher bei unter 20°C getrunken werden.Wenn Platz und Budget es zulassen, sollten sie über eine temperierte Lagerung Edler Brände nachdenken – ein echter Qualitätsgewinn.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Herr von Eden stattet “Le Lion – Bar de Paris” aus.

HvE 1998


So sehr ich eine Zusammenarbeit einer Bar mit einem Spirituosen Brand ablehne, so sehr freue ich mich über die entstandene Zusammenarbeit von Le Lion und “Herr von Eden”.

Herr von Eden wir das gesamte Barteam ausstatten. Die Idee ist dabei, keine eigentliche “Uniform” zu schaffen, sondern dem Barpersonal über die Marke “Herr von Eden” ein “einheitliches” Aussehen zu geben.

Vor kurzem war die erste Anprobe. Die Idee dabei ist, das jeder Bartender sich so kleidet, wie es Ihm am besten gefällt. 
Froh war ich, als ich gesehen habe, wie begeistert Goncalo und Marcel die Philosophie der Bekleidung “Herr von Eden” aufgenommen haben.

Erste Einblicke vom “Dress your Bartender” unter FACEBOOK
Herr von Eden gibt es in Hamburg z.B. in der Langen Reihe Nr. 103 (St. Georg) oder nahe St. Pauli in der Marktstraße 33 (Hier fand die Anprobe statt)

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Arbeitsplatzbegehung...


Video Link von Sevenload.com gelöscht

Gestern – alle vier Bartender in der Stadt. Gonçalo de Sousa Monteiro ist nun von Berlin nach Hamburg “umgezogen” und verweilt in der Stadt (Gerüchten zufolge wurde Gestern “Einstand” gefeiert und ich hoffe irgend jemand von den Dreien heute anzutreffen). 
Marcel Baumann ist diesem kleinen Kreis Getränke besessener Nachtmenschen beigetreten und ich bin auf seinen neu zu entwickelnden minimalistischen Workingflair gespannt. In Kürze kommt Mario Kappes, ehemals Sofitel Hamburg, zu uns und rundet das gastgebende Quartett des Löwen ab.
Gestern nun, erste Begehung der Räumlichkeiten… Es war vor 20.00 Uhr, genau gesagt früher Nachmittag. So möge man die Qualität des Gesprochenen verzeihen … Die Gruppe war noch nicht ganz wach.
Ich freu mich auf eine gute Zusammenarbeit mir den Herren.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Der Umbau: Die Tapeten sitzen

LE LION-72


Wir bitten um Kritik. Das Samt Modell (links) aus England hat gerade ebend so gereicht. Wir bestellen lieber noch ein paar Rollen nach – wer weiss was noch alles kurzfristig passsieren kann. 
Also – Wir hoffen es gefällt. Im Original hat es uns ziemlich überwältigt.

Der Umbau: Licht ....

LE LION-71

LICHT … endlich keine Baustrahler mehr – langsam kommt etwas mehr Atmosphäre in die Rathausstr. 3. Neben den Wandstrahler (Art Deko Metall Strahler – kommen in kürze) wird ein Großteil unseres Lichts durch die indirekte Deckenbestrahlung kommen. Uns gefällt es schon jetzt.

Der Umbau: Die Fassade kommt ...

LE LION-63


Architekt Jürgen und Rainer begutachten den Einbau der Fassade (Herr Meyer hält sich in “arbeitssicherer” Entfernung – Dicht am Le Bon Lion). Die Fassade für den kleinen Laden, Petit Paris, wurde in Niedersachsen angefertigt. Schwierigkeiten werden wir gleich beim Anpassen der Bodenhöhen bekommen – aber am Ende des Tages sitzt die Fassade. Die Holzfassade mit Ihrem Rot soll schon vom weiten auf den kleinen französssichen Laden aufmerksam machen.
Heute erhielt ich übrigens eine Email. Der Inhaber der Domain
http://www.petiteparis.net aus Frankreich möchte unsere Domain
http://www.petitparis.net abkaufen, um seine Kunden vor “Verwirrungen” zu schützen. Er macht uns ein großzügiges Angebot : über 200,00 Euro – wir lehnen dankend ab (mit dem Hinweis, das das Komma zwei Stellen zu weit links sitzt). 
Darauf kurzer Schlagabtausch, dass er die älteren Rechte etc etc etc. habe. Wir lassen das ganze im Sand verlaufen und habe das ganze nun lieber als Marke eintragen lassen … 300,00 Euro Kosten statt 200,00 Euro Einnahmen.

Der Umbau: Die beleuchtete Decke

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Der Lichthimmel, hier noch unbeleuchtet, ist fertig. Der erfahrene Leser erkennt gleich die Bananenblatt Tapete wieder. Dieser abgesetzte Bereich wird indirekt beleuchtet und endet hinter der Bar. (Am Ende des Fotos wird dann die Bar stehen). Hinter der Bar wird eine Löwen aus Metall tronen. Bin gespannt, wie sie umgesetzt wird.

Der Umbau: Die Fassade

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Das Metall, irgendwas aus den Achtzigern haben wir rausgeschlagen, die Sockel müssen noch weggehauen werden. Die Fassade wird komplett aus wertigem Holz angefertigt. Das Rolltor konnten wir wieder aktivieren – doppelt hinsehen und Behaarlichkeit von Rainer haben sich hier bezahlt gemacht. Die Firma die sich das Rolltor (war defekt) angeschaut hat, meinte es müsse ein neuer Motor für mehr als 2000.00 Euro her. Herr Wendt, hat sich das Ding mal sehr genau angeschaut und er hat heraus gefunden, das ein Zahnrad gebrochen war. Das Zahnrad wurde für unter 60.00 Euro nachgebaut und nun läuft das Rolltor wieder. Großer Dank an Rainer! Ich hätte wahrscheinlich gleich den neuen Motor bestellt – geht schon wieder ein G&T auf Herrn Wendt – langsam wird es eine kostspielige Sache für mich…

Der Umbau: Das Tapeten Muster

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Andreas Friedrich, Maler und Allrounder unseres Vertrauens hat hier zwei Muster für Tapeten an die Wand angebracht. Links das aus England importierte Model aus echtem Samt und rechts die mit Metalfäden durchzogenen Bananenblatt Version. Wenn Sie nun denken: “Für welche werden Sie sich entscheiden…?” müssen wir Sie enttäuschen: Wir werden BEIDE anbringen und glauben, es wird großartig aussehen ! (hat jemand die Nummer/Email vom Wallpaper Magazin…?). Wie man sieht kann sich Herr Friedrich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

Der Umbau: Das Bar Brett

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Wir haben lange gezögert aber uns dann doch entschlossen. Das Barbrett werden wir besonders hoch ziehen, höher als sonst üblich. Unser Tresen wird mit mehr als 120 cm massive im Raum stehen. Bei einer recht kleinen Bar wirkt das sehr groß. In Anlehnung an alte Bar Zeichnungen aus dem letzten Jahrhundert haben wir uns hierfür entschieden. Die Bar dominiert damit etwas den Raum und setzt ein eindeutiges Signal: “Willkommen in der BAR Bar!” – Wir freuen uns auf einen ersten Gin Tonic!


Der Umbau: Wichtige Werkzeuge

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Dieses kleine Stück “Kreide” hat sich in der Planungphase als wichtigstes Werkzeug herausgestellt. Alle Details und Abstände haben wir nach den Zeichnungen im Rohbau eingezeichnet und uns somit ein Gefühl für Abstände etc. geschaffen. Einiges mußte darauf hin geändert werden. Ohne solch eine 1:1 Simulation hätten wir sicherlich Planungsfehler begangen.

Der Umbau: Die Bar


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Probelegen der Bar… Die Metalschienen links deuten das Rückbüffet, die Schienen rechts die eigentliche Bar an. Zeichnungen sind schön und gut, aber so bekommen wir ein Gefühl für den Platz und die Räumlichkeit. Letzte Änderungen werden gemacht. Dann geht die Bar beim Tischler in Auftrag.

Der Umbau: Wasserleitungen legen

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Zeitgleich haben wir begonnen die Böden aufzustoßen um Wasserleitungen aus dem Keller für die Bar und das (Küchen)Office zu legen. Da die Räumlihckeiten vorher die Schalterhalle einer kleinen Bank waren, sieht es mit Wasser schlecht aus. Die Metalschienen im Bild zeigen uns, wo später der eigentliche “Tresen”, die Bar, stehen wird.

Der Umbau: Decken abhängen

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Nach dem Lüftung und Kabel verlegt wurden, konnten wir die Decke abhängen. In der Mitte der Decke entsteckt ein abgesetzter Bereich. Die Einlassung läuft durch die Bar und endet hinter den Barkeepern. Dieser Bereich wird indirekt Beleuchtet und sorgt für einen charmanten Lichteffekt, der sich durch die Bar zieht. 

Die Decke wurde mit Platten abgehängt. Das anschliessende Glätten der Decke ist enorem Zeitaufwendig, aber notwendig. Die Decke selbst wird nur gestrichen. Nach dem Streichen darf hier nur noch mit weissen Handschuhen gearbeitet werden – hoffentlich erinnern sich alle Handwerker dran…

Der Umbau: Elektrik - mehr als 1000 Meter Kabel


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Nachdem die Ab- und Zuluft unter die Decke gehangen wurde, haben wir einen Großteil der Elektrik verlegt. Mehr als 1000 Meter Kabel wurden in unserer kleinen Bar verlegt. Bevor wir die Deckenunterkonstruktion schließen konnten, wurden alle Kabel, auch Audio (Lautsprecher) und Video (Überwachung), verlegt. Leider gehört der Elektriker somit zu den fünfstelligen Handwerken – aber verdient hat er es.

Der Umbau: Abluft

Begonnen haben wir mit der Umsetzung der Ab und Zuluft. Die Werte, die Gastronomische Objekte hier vorzuweisen haben sind beachtlich und trotz eines sich in naher Zukunft ändernden “Rauchverhaltens” (Le Lion wird beispielsweise eine Nichtraucherbar) wurden diese Werte, die Früherer verrauchte Bars entlüften sollten, von Gesetzes Seite meines Wissens noch nicht reduziert.


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Der Umbau hat begonnen

Seit kurzer Zeit sind wir stolzer Besitzer einer Baugenehmigung für unser Vorhaben. Gerüchten zufolge sollen wir schon “vorab” einige Steine bewegt haben, was wir hier “dementieren” möchten. Bedingt durch den Barconvent in Berlin hatte ich leider wenig Zeit hier zu Posten und muß gestehen ich habe meinen Partner Rainer ganz alleine machen lassen. Ich denke, das wird mich mehr als einen Gin Tonic Kosten. In den nächsten Tagen werde ich also einige “Bauabschnitte” nachholen.
LE LION-28

Samstag, 20. Oktober 2007

Getränkekarte Paladium Nitra


Luboš Rácz hat mir gestern seine erste Entwurfsversion seiner gelungenen neuen Barkarte zugesand:

(extern auf Scribd server, da sehr groß)

Stephan Berg wird sich freuen, eine Liebe zu seinen Bitters ist durchaus erkennbar, ebenso eine Tribut an Charles Schumann und die Leistungen seiner Bar.

Interessant finde ich die CL Angaben zu jedem Cocktail. Ich weiss nicht, ob das sozusagen eine länderspezifische Auflage (Luboš?) ist, aber auch ohne den gesetzlichen Zwang, finde ich solch eine Angabe gut. Die Erwartungshaltung kann dann nicht entäuscht werden – auch als Laie weiss man beim Bestellen welche Mengen man zu erwarten hat.

Über Anregungen und Kritik freuen sich Luboš und ich hier als Kommentar.
Kontakt:
Luboš Rácz
Paladium bar&restaurant
Štúrova 71
949 01 Nitra
tel: 00421 907134064
www.paladium-nitra.sk 

Luboš Bar Blog:
www.paladium-nitra.sk/blog

Samstag, 13. Oktober 2007

Chaos ...

First Day in the Office - little bit too messy

Einzug ins Büro … ich muss gestehen, ich habe gut eine Woche gebraucht um ein mittelschweres Chaos im Büro unter Kontrolle zu bringen. Bedauernswert war eine unnötige Wartezeit beim Netzzugang im Le Lion HQ. Natürlich gehört auch zu “stressigen” Zeiten ein täglicher Blick auf den Drinksblog zu Programm. Zeit zum Bloggen fehlte leider in dieser Zeit völlig.

Freitag, 5. Oktober 2007

Getränkekarte - Nachtrag

Heute erreichte mich eine Email von Attila Kiziltas, Shepheards Bar Köln. Er hat seine Getränkekarte zugeschickt, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:


Gerne stelle ich hier weitere Getränkekarten vor. Schicken Sie mir Ihre Getränkekarte als .pdf an joerg @ jrgmyr.net. 
Die Karten werden hier dann kurz vorgestellt und in die Sammlung mit aufgenommen. Ich würde mich freuen, wenn die Leser die Karten kommentieren und Ihre Meinung zu den Karten hier diskutieren.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Der Businessplan - zum Download

Der Businessplan gehört zu jeder Neugründung dazu. Er hilft Ihnen, sich und Ihr Projekt zu ordnen. Je mehr Fremdkapital Sie einwerben möchten, um so mehr Regeln sollten Sie bei der Gestaltung des Businessplans beachten. Da wir ohne Fremdkapital finanzieren, haben wir den Luxus, auf einen formell Korrekten Businessplan verzichten zu können (was uns sehr viel Arbeit erspart hat).
Dennoch, möchte Ihnen der BARBAUblog eine sehr nützliche Hilfestellung zum Thema: Erstellen eines Businessplans an die Hand geben.
Attila Kiziltas von Drink Design Köln hat uns den Text:


—>  Theoretische Grundlagen eines Businessplans.pdf  <—

zur Verfügung gestellt.Hierfür gilt Ihm mein besonderer Dank!
Kontakt Attila Kiziltas
DrinkDesign
Rathenauplatz 5
50674 Köln
Tel 02221 – 139 79 15
a.kiziltas @ drinkdesign.de
www.drinkdesign.de
www.shepherad.de

Sonntag, 30. September 2007

Unser Barchef – Personalsuche

Durch glückliche Fügung und die Nähe zu Wacholder lastigen Getränken hatte ich das Vergnüngen Gonçalo de Sousa Monteiro vor nicht ganz einem Jahr kennen zu lernen. Im Rahmen der Traveling  Mixologists festigte sich diese Bekanntschaft und so war eigentlich schon bevor ich eine passende Raumlichkeit gefunden hatte für mich klar, das Gonçalo, wenn er denn einverstanden ist, unser Barchef wird.
Als wir einen Raum gefunden hatten, gab es Gespräche mit Gonçalo und wir freuen uns sehr, diesen erfahrenen Bartender für unser Projekt gewonnen zu haben. Mein großer Dank gilt Stefan Weber von der Victoria Bar in Berlin, der uns diesen “Wechsel” problemlos ermöglichte.
Neben dem Barchef Goncalo werden wir weitere Bartender/Maids, auch auf Teilzeitbasis, anstellen. Wer Interesse hat, möge bitte eine email mit Lebenslauf an     joerg @ jrgmy.net senden. Le Lion wird Ende Oktober eröffnen.
Ich habe Gonçalo gefragt, ob und wie ich Ihn hier im Blog vorstellen darf und als Antwort bekam ich charmante Zeilen aus seiner Feder, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
Gonçalo de Sousa Monteiro. Vom Tellerwäscher zum Bartender.
1969 in Lissabon geboren. Aufgewachsen in Lissabon und Nordrheinwestfalen. Bikulturelle, bzw. zweisprachige Bildung. Also mit einem dringenden Hang zur Schizophrenie.
Eine Karriere in einem herkömmlichen Sinn ist nicht vorzuweisen. Zu viele Dinge wurden ausprobiert, um sie mal kurzerhand aufzählen zu können. Der Einstieg in die gastronomische Welt erfolgte 1989 in München. Abgebrannt, nach einer Interrailfahrt durch Süd- und Osteuropa, war die Position eines Spülers und Salatanrichter in einem angesagten Frühstückscafé, die erste Möglichkeit für eine finanzielle Aufbesserung. Mit einem weiteren Job als Kellner wurde der pünktliche Flug in die Kaserne ermöglicht. Der portugiesische Pflicht-Militärdienst wartete.
Nach dem Cowboy- und Indianer Spiel folgten weitere Taschengeldaufbesserungen in der Tourismusbranche. Sandwichs, Nachtrezeption und Kellnern in weißer Uniform am Rande eines Swimmingpools sind Teil des Repertoires, sowie das Chauffieren von gelangweilten Ehefrauen irgendwelcher Business-Männer durch pittoreske Dörfer und Übersetzertätigkeiten in Kongressen und Messen.
Die gastronomische Laufbahn wurde dann eine Weile zugunsten eines Studiums der Architektur in Lissabon und Berlin unterbrochen. Die spärliche Auftragslage für Nebentätigkeiten in diesem Berufsfeld, vor allem aber die schlechte Zahlungsmoral für Computer unterstütztes Zeichnen von Ausführungsplanungen, machte Kellnern in einem Biergarten sehr attraktiv. Weitere Jobs folgten, diesmal hinter dem Tresen.
Nachdem die förderbandähnliche Abfertigung von 1,5 Litern Bier-Pitchern und entsprechende Runden Kaktus-Firnis in einem Tex-Mex Laden beherrscht wurden, wanderte die Aufmerksamkeit auf ein kleines in weinrot gebundenes Buch. American Drinks. Die Neugierde für mehr als eine Zwischenstation war geweckt. Es folgten weitere Stationen.
Mit steigender Erfahrung interessierte ich mich für gepflegtere Bars und bewarb mich in der Green Door bei Stefan Weber. Nach einem kurzen Gespräch, notierte sich der Gault Millau „Barkeeper des Jahres 2001“ meine Telefonnummer. Nachdem in den darauf folgenden Monaten kein Anruf kam, machte ich mir für diese Möglichkeit keine Hoffnungen mehr.
Einanderthalb Jahre später arbeitete ich in der gerade eröffneten Universum Lounge, als mich Herr Weber anrief, um mich für sein neues Barprojekt einzuladen, die Victoriabar. Nach dem ersten Winter, gab ich das Studium der Architektur endgültig auf, und tauschte damit von langwierigen Projekten auf die kleinen einminütigen Drinks. Neben der Rolle eines professionellen Gastgebers, galt meine besondere Leidenschaft den perfekten Drinks. Das erste Getränk, welches ich über ein zwei Monate perfektionierte war der Daiquiri.
Es gibt keinen einzigen Drink, der auf Anhieb vollkommen gelingt. Eine Mindestlaufzeit von zwei bis drei Wochen braucht jede Rezeptur, bevor sie von gut bis außergewöhnlich interpretiert wird. Ein Drink ist kein willkürliches Zusammenschütten von beliebigen Zutaten.
Eine grundlegende Philosophie bleibt bei der Perfektion von einfachen Dingen. Bevor ein Drink gelingt, sollte ein Espresso ausgezeichnet sein und der Zubereitung eines Gin & Tonic größte Aufmerksamkeit geschenkt werden.
In meiner Zeit in der Victoriabar habe ich von Stefan Weber sehr viel gelernt (mitgenommen?) Alle Neukreationen auf der Barkarte der V.Bar stammen von mir. An den Neuauflagen der Barkarte war ich immer beteiligt.
Die ursprüngliche Idee zur Schule der Trunkenheit entstand aus einem Gespräch mit Kerstin Ehmer, der Frau von Stefan. Während eines sommerlichen Betriebsausflugs, dachten unterforderte Bartender über Möglichkeiten weiterer Beschäftigungen nach. Meine Idee war, dass ein Bartender sehr viel mehr über einen Drink erzählen kann, als ihn lediglich zuzubereiten und servieren. In einem Drink steckt sehr viel mehr Kulturgut als in einem bloßen Getränk. Konzept und Format der Schule der Trunkenheit wurde dann gemeinsam mit Stefan, Kerstin und Beate ausgearbeitet. Kerstin ist der gelungene Name „Schule der Trunkenheit“ zu verdanken.
In meiner Zeit in der Victoriabar habe ich von Stefan Weber sehr viel gelernt. Die mir gegebenen Möglichkeiten sind ausgereizt. Ein nächster Schritt mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Verantwortung liegt seit einiger Zeit in der Luft.
Das Projekt der Mixology habe ich seit den Anfängen unterstützt.  Erst mit sofortigem Abonnement, und dann mit der Bereitschaft den Herren Hasenbein und Adam zu helfen. Zur letzten 2005 Ausgabe erschien mein erster Artikel. 2006 wurde ich zusammen mit Bastian von Helmut zum Drinks Director gekürt.
Die Bekanntschaft mit dem Löwen erfolgte Anfang 2007. Nachdem die Kunde vom Neueröffneten kleinen Speakeasy die Runde machte, bewarb ich mich bei Jörg um den Donnerstag. Der kleine Löwe beschränkte seine Öffnungszeiten auf Freitag und Samstag. Da Donnerstag zu meinen freien Tagen gehört, schlug ich vor in den Zug zu steigen um gemeinsam mit dem Minister den Donnerstag im kleinen Löwen zu gestallten. Resultat war ein gintastischer 1. Februar mit den äußerst liebevollen Ankündigungen in Form von Videocasts des Herrn Meyer. Dieses Ereignis sollte nicht einmalig bleiben. Jörg, der Macher, gründete die Traveling Mixologists.

Mit dieser Zusammenarbeit waren die Weichen bereits gestellt, als Jörg einen kleinen Laden fand um ein neues Barprojekt in Angriff zu nehmen. Die Einladung, an dem großen Löwen mitwirken zu können ist unwiderstehlich. Mit Herrn Meyer und dem Le Lion fand ich endlich den perfekten Galeristen für meine Kunst.

Getränkekarte, Cocktailmenu

Die Getränkekarte ist in der Regel das Aushängeschild einer Bar. Die Namen sind vielfältig, von Getränkekarte, Barmenü, Cocktailliste, Drinks Menue etc.
Die Spielarten dieser „Barmenues“ sind vielfältig, und fallen, wenn gut gemacht, je nach Konzept sehr unterschiedlich aus. DIE Barkarte gibt es nicht, eben sowenig wie es DIE allgemein gültigen Regeln für solch eine Karte gibt.

Eine Auswahl verschiedener Cocktailkarten als .pdf Download steht hier zur Verfügung:
Barkarte Artesian Bar London
Barkarte Mojitos Düsseldorf
Barkarte Lab Bar London
Barkarte Spirits of India, Bad Salzuflen
Barkarte Match Bar, London
Barkarte Milk & Honey, London 2005
Barkarte Milk & Honey, London 2007
Barkarte, New Victoria Room, Australien
Barkarte paparazzi, Bratislava
Barkarte River Kasematten, Hamburg
Barkarte Rubinrot, Köln
Barkarte Stonehurst, New England
Barkarte The Lonsdale British Menu 2007, London
Barkarte Victoria Bar, Berlin
Barkarte (Auszug – The Next Generation) Modern Masters, Erfurt


Sicherlich, es gibt gesetzliche Vorschriften, die es bei der Erstellung einer Getränke zu beachten gibt. Zusatzstoffzulassungs-Verordnung, Gaststättengesetz, Preisangaben-Verordnung und andere Vorschriften sind zu beachten. Die IHK Cottbus hat hier einen Überblick dieser Vorschriften ins Netz gestellt:
- > Merkblatt Karten

Eine Barkarte erfüllt neben Gesetzlichen Vorschriften einige Grundfunktionen, die je nach Konzept, mehr oder weniger wichtig sind.

Sie gilt als Visitenkarte des Hauses. anhand Ihrer „Handschrift“ erkennt der erfahrene Gast oft, wie er das Haus in Art, Stil und Preisgefüge einzuschätzen hat. Jeder Bartender, der unseren Beruf schon einige Zeit ausübt weiss, das es Gäste gibt, die nie eine Karte benötigen, da sie stets das Gespräch mit dem Bartender/Service suchen oder schon wissen was Sie trinken möchten. Andererseits gibt es Gäste, die immer erst in die Karte schauen möchten, um sich z.B. über das Preisgefüge zu informieren. Ein Vergleich mit einer Speisenkarte ist gegeben. Die Sprache der Küche verrät oft, was auf dem Teller später zu finden ist. Die Wahl der Sprache ist entscheidend. Opulent, schlicht, gewollt witzig, informative sind nur einige Atribute die eine Karte besetzen kann. Sie bekommen die Gäste, die Ihre Art Kartensprache schätzen. Je polarisierender Ihre Formulierungen, desto eher entscheiden sich Gäste schon aufgrund der Karte für oder gegen Ihre Bar.
Folgende Formulierung: „Ein exquisiter amerikanischer Whisky, lange in erstklassigen Fässern gereift, vermählt sich hier mit einem der besten roten Vermouth, sanft auf Eis gerührt und mit einigen Dashes handgemachten Orangen Bitters zu einem harmonischen Gesamteindruck, der durch  das Absprühen einer Orangenzeste aus ökologischen Anbau über dem Drink zur Perfektion findet.“ für einen Manhattan Cocktail mag der eine oder andere erstklassig finden, für mich zum Beispiel ist es eine mittelschwere Katastrophe und ich würde überlegen ob ich die Bar nicht ohne Bestellung wieder verlassen.

Überlegungen für die Barkarte LE LION
(mit dem Hinweis, das diese Form in keinster Weise die einzig richtige sein soll)
Barkarten sind oft bis zu 100, 150 oder mehr Cocktails stark. Gefolgt von einer Ellenlangen Auflistung mehr oder Minder interessanter Spirituosen. Kommen nun noch die Üblichen Hemmingway Geschichten oder Zitate anderer berühmter Trinker hinzu, liegt in den meisten Fällen ein echtes Buch vor.

In großen Konzepten mag das „Geschichten erzählen“ in Mangel an Personal und eventuelle auch fehlender Qualifikation der Karte obliegen. In kleinen, beratungsintensiven Konzepten ist solch eine umfangreiche Karte nicht angebracht. Es obliegt dem Servicepersonal zu erzählen und zu Empfehlen. Die Karte gibt lediglich einen kurzen Überblick über das Preisgefüge und gibt mit wenigen Anregungen Empfehlungen bei Mixed Drinks und Spirituosen. Ein Whisky Sour braucht auf keiner Karte zu stehen, er ist einfach da. Ebenso wie eine Daiquri, ein Mojito und übliche Verdächtige. Unsere Karte als auch unser Mixed Drinks Angebot sind als eher reduziert zu bezeichnen. Für die Auswahl an Mixed Drinks zeichnet sich größtenteils Gonçalo de Sousa Monteiro verantwortlich.

Wir würfeln derzeit immer noch aus, ob man wirklich jede Zutat in einer guten Bar benötigt. Das es weder Bananen noch Kirschsaft gibt, wird jeder verstehen. Wir überlegen aber auch etwas weiter zu gehen und Beispielsweise Cranberry und Maracuja Nektar aus der Bar zu lassen. Im Moment werden wir vier Säfte anbieten: Orange, Grapefruit, Limette und Zitrone. alle werden bei der Bestellung frisch gepresst. Bei Apfelsaft und Traubensaft überlegen wir noch ob eine Schorle ein wirklich wichtiges Getränk in einer Bar ist. Espresso ja, Tee nein ist unsere derzeitige Auswahl. ein gutes Flaschenbier ja, Hefeweizen nein führt die Gedanken fort.

Mein erster Versuch, alles auf zwei nicht ganz Din A4 große Seiten zu bekommen ist leider gescheitert. 30-40 Drinks mit der Nennung weniger Spirituosen waren noch Möglich. 40 – 50 Wein Positionen, ca 15. Champagner Positionen und ein kleines Speisen Angebot konnten aber nicht mehr untergebracht werden.

Wir suchen nach wie vor eine Lösung, in der somit eventuelle 4 Seiten gebunden, aber jeder Zeit austauschbar, unsere Karte wiedergeben. Die Idee ist, diese wenn nötigt nahezu wöchentlich zu ändern. Nicht komplett, aber eventuelle Drinks nach Tagesangebot zu empfehlen und z.B. die offenen Champagner und Wein Sorten rotieren zu lassen.

Grundsätzlich soll die Karte anregen und informieren, aber nicht erschlagen. Selbstverständlich gibt es eine Auswahl jenseits der Karte. Die Bar Le Lion ist sehr klein und so sehen wir uns in der Lage Empfehlungen auszusprechen und beraten zu können

Wir werden die Karte hier in Kürze vorstellen.

Donnerstag, 27. September 2007

London, Paris, Hamburg

London
Vor mehr als zwei Wochen hatte ich mich für “einige Tage” nach London abgemeldet. Länger als geplant “schwieg” der Barbaublog, nun möchte ich mich zurückmelden.
Der Besuch in London war, wie schon an anderer Stelle verkündete, ein wenig ernüchternd. Nicht das wir uns missverstehen, in London wird durch die Bank auf hohem Niveau gemixt. Ein Zustand der in GSA Staaten leider noch nicht zwingend in der Summe geboten wird.
Vielfach gelobte Konzepte und Locations hatten außer Design, PR und Marketing nicht viel zu bieten. Das Personal unaufmerksam und arrogant, die Drinks mittelmäßig bis schlecht, die Preise selbst für London völlig überzogen. Natürlich glänzten auch bei diesem Besuch wieder bekannte “Klassiker”, einige Souverän, andere mit leichten Schwächen. Fazit: 


Als Bartender ist man im Ausland in der Regel auf der Suche nach zwei Dingen: Bar Tools und “hard to get” Spirituosen.
Für Bartools nennen einem Londoner Kollegen in der Regel eine Adresse:
Pages – Showroom
Ich muss gestehen, das ich hier bis auf BONZER Barlöffel und Jigger nichts interessantes finden konnte – von den gesuchten Limettenpressen ganz zu schweigen. Ich bin aus Hamburg eine deutlich größere und bessere Auswahl gewohnt.
Ein absolutes Highlight hingegen war der Pflichtbesuch bei Gerrys in Soho. Jedem ernsthaftem Bartender wird der Besuch dieses Ladens so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Gerry’s Wine and Spirits - you can buy almost any drink under the sun” so die Werbung und man darf sagen, das die gebotene Auswahl der Aussage mehr als Stand hält. Die Auswahl dieses Shops ist überwältigend und konkurriert direkt mit der Einzigartigkeit der Verkäufer. Die nahe gelegene Lab Bar sorgt jedes mal wieder für einen perfekten SOHO Besuch in London
Paris
Vor einigen Tagen nun, hatte ich das kurzfristige Vergnügen zusammen mit Traveling Mixologists 007: Xavier Padovani und Eric Fossard (IBBS) im Experimental Cocktail Club Paris einige Drinks zu mixen. Der Einblick in das Pariser Cocktail Leben war hochgradig interessant. Während man bei London das Gefühl hat, das der Zenit langsam aber sicher durchschritten wird, und Deutschland und die GSA Staaten sich auf den Weg gemacht haben, stet das sonst so Trendsichere Paris in Puncto Cocktailkultur gerade am Anfang. Neben den weltberühmten Klassikern wie der Bar im Ritz oder Harry New York Bar, gibt es nun erstmals eine junge, kreative Szene an Bars und Keeper die unglaubliches Interesse an den Tag legt.
Ganz vorne an dieser Bewegung stehen sicherlich die Drei Macher vom Experimental Cocktail Club: Romee, Olivier und Pierre. Das Konzept hat mich absolut begeistert und ich habe die Drei gebeten mit noch mehr Informationen zu schicken, um es hier in kürze vorzustellen. Die Stimmung war Großartig, die Gäste unglaublich interessiert und man darf gespannt sein, mit welchen Meilen Stiefeln Paris seinen “Rückstand” aufholen wird in wann die ersten Trends aus Paris kommen werden.
Übrigens, in Anlehnung eines sehr lesenwerten “Web 2.0 für Bartender” Artikels von Helmut Adam habe ich mir erlaubt, Bilder von Abend im Experimental Cocktail Club hier auf Facebook hochzuladen:


Hamburg
Le Lion, Bar de Paris freut sich, Kontakt in die “Heimat” aufgenommen zu haben. Einem Gastspiel der Drei in Hamburg steht nichts im Wege – ich freue ich drauf! Doch zuvor muß eine Bar gebaut werden – noch ca. 4 Wochen, Ende Oktober wollen wir eröffnen – Endspurt!
Adressen:
Pages – Showroom
121 shaftesbury Avenue, London WC2H 8AD,
Tel + 44 (0) 845 373 4017 – showroom@pagescatering.co.uk
Webseite leider nicht öffentlich.
Gerry’s – Soho
74 Old Compton Street
London W1D 4UW
Tel. 00 44 (0) 20 7734 2053
info@gerrys.uk.com
Experimental Cocktail Club
37 rue Saint-Sauveur
75002 Paris
Tel. 00 33 (0) 1 45 08 88 09
Text: Jörg Meyer

Freitag, 7. September 2007

London Calling ...

bin ab morgen für knapp eine Woche in London. Noch einmal Ideen sammeln und das Konzept abrunden. Falls es also weniger zu lesen gibt, bitte ich um Verständniss.

Die Kleidung


Die Drinks, die man als Bartender zubereitet sollten, “beiläufig perfekt” sein. Ein guter Drink ist Grund solides Handwerk. Nicht mehr – nicht weniger! Köche mögen Künstler sein oder die Medien uns diese gerne als solcher verkaufen – Bartender sind Handwerker. Das Handwerk zu beherrschen ist nur der Anfang, die Pflicht. Die Kür ist so viel mehr, und den “Kür Teil” kann man niemandem beibringen. Der Bartender kann sich die Kür Jahrelang erarbeiten: Umgangsformen, Eloquenz, Beständigkeit – Alles was über die Zubereitung des Drinks hinausgeht, ist, ob wir wollen oder nicht, mit einer gewissen Art „Schauspiel“ verbunden.
Die Gesamtkonzeption einer Gastronomie und somit auch einer Bar ähnelt einer „Inszenierung“. Bei schlechtem Skript und mittelmässiger Umsetzung fühlt der Gast sich auch wie in einer schlechten Aufführung – „Erlebnisgastronomie“ und anderer Mist lassen Grüßen.
Zu einem gelungen „Gesamtbild“ gehört eine passende Kleidung (Verkleidung?). Das „Konzept“ – „jeder wie er will“ mag im Eck-Café oder kleiner Club Gastronomie angebracht sein, in einer Bar kann ich wenig damit anfangen.
Immer häufiger sieht man Barpersonal in „gebrandeter“ Kleidung – Auf der Brust prangt der Schriftzug eines großes Spirituosen Brands. Einer Kooperation mit verschiedenen Firmen steht grundsätzlich nichts im Wege – die enge Zusammenarbeit von Gastronomie und Spirituosenindustrie finde ich oft flach, plakative und gefährlich.
Das größte Kaptial was eine Gastronomie hat, ist das Vertrauen der Gäste. In einer exklusiven Bar „zerstört“ die Kooperation mit einem einzelnen Brand die „Vertrauensbildung“ beim Gast. Nicht mehr die Meinung des Gastes ist hier wichtig, sondern der Pouringverträge mit Firma XXX. Bars sollten im Bereich „Spirituosen“ keine Deals mit Firmen machen. Das einzig entscheidende ist der Wunsch des Gastes und eine „wertfreie“ Beratung. Der Barkeeper sollte stets Berater seines Gastes und niemals Handlanger mittelmässiger Pouringverträge sein. Bedruckte Servierten und neutrale Gläser kann man in der Regel selber bezahlen und es sieht auch noch deutlich besser aus!
Kooperationen mit Partner „außerhalb“ der Spirituosenindustrie hingegen können sich durchaus gegenseitig „beflügeln“. Als Bar verkaufen wir unserem Gästen neben einer banalen Ware, viel Mehr z.B. Genuss, Lebensart, Atmosphäre.
Wir haben uns daher entschlossen mit eine kleinem Bekleidungshaus zusammenzuarbeiten. Wir besetzen mit unseren Produkten gleiche Werte: Qualitative hochwertige Produkte, Individualität statt Masse, für Liebhaber und Kenner.
Seine und Unsere Kunden werden sich zum Teil überschneiden, Gäste die diese Form der Bekleidung schätzen, werden, so vermuten wir, auch unsere Form der Gastronomie schätzen und umgekehrt. Solch ein „Deal“ macht in meinen Augen sehr viel Sinn, da wir Gegenseitig Gäste/Kunden gewinnen können, aber keiner der Partner mit einem „Gesichtsverlust“ bei seinem Kunden rechnen muss. Pouringverträge oder ähnliche hilflose Abkommen mit Spirituosenbrands hingegen werden wir in keiner Form abschließen.
Die Gespräche laufen noch, deshalb kann ich an dieser Stelle noch keine Namen bekannt geben (folgt). Unsere anfängliche Idee, eine Art „Uniform“ zu entwerfen – haben wir entworfen. Statt dessen werden wir jeden Mitarbeiter mit 2-3 unterschiedlichen Garnituren ausstatten. Jeder Mitarbeiter aus unserem Haus trägt somit „individuelle“ Kleidung, die nach gewissen Vorgaben, an seinen Typ angepasst wurden.
Es gibt keine offensichtliche Uniform, dennoch sind die Mitarbeiter über den Stil und den Ausstatter „uniformiert“ – Stilelemente sollen sein: Dandy Stil, 30er Jahre, Tweed, Cord und ähnliche Stoffe. Eingenähte Hosenträger, Ärmelschoner, Krawatten, Einstecktücher – kurz: feinste Speakeasy Mode!

In einem anderen Projekt und bei den Traveling Mixologist haben wir in Anlehnung an alte Harry Johnson Abbildungen, den Bartender ganz in Weiss erscheinen lassen.
Ich persönlich mag dieses Bekleidung sehr – Das Model, was wir mit Logo versehen haben, heißt „Charles“ und eine gewisse Schumanns Bar in München ist diesem traditionellen Barkleidungsstil seit Jahren treu. Jedes mal, wenn ich am frühen Abend in München einen Drink nehme, ist es ein Fest für die Augen, bis zu 8 Weiss bejackte Herren bei der Arbeit zuzusehen.
Bezug der Traveling Mixologists Baruniform:
Martin Schmid GmbH
Egling
Tel 081 76 487
Text: Jörg Meyer

Mittwoch, 5. September 2007

Cachaca und Caipirinha



Die Caipirinha ist in der Regel nicht gerade des Bartenders liebstes Kind. In Deutschland macht sie uns seit mehr als 10 Jahren das Leben schwer. Zum Ende des letzten Jahrtausends war es unter Bartendern durchaus nicht unüblich Blasen in den Handinnenflächen (vom Stößeln) und völlig zerstörte Fingerkuppen (von der aggressiven Säure) zu haben. Wer sich einmal innerhalb einer Schicht ordentlich geschnitten hatte und im Anschluss weiter saftige Limetten verarbeiten durfte, wünschte sich nichts sehnlicher, als nie wieder dieses Getränk zubereiten zu müssen.

Die Caipirinha hat eine enorme Wandlung durchgemacht. Die Anfänge waren hart – Es gab nicht überall Limetten, so nahm man halbe Limetten oder es mussten schon mal Zitronen (!) für einen Drink herhalten. Der Anfängliche Crushed Ice Mangel hat sich flächendeckend gebessert und nun fangen viele Bartender an, das Getränke (wie in Brasilien) mit Würfeleis zuzubereiten. War es in der Sturm und Drang Zeit nicht immer nur Cachaca der sich in dem vermeintlichen Bauerntrunk wieder fand galt es früher ebenso schick eine gute Portion Roses Lime Juice und braunen Rohrzucker mit ins Getränk zu geben. Mittlerweile hat es sich rum gesprochen das man weißen (Farin) Rohrzucker zur Zubereitung dieses Brasilianischen Originales nimmt und jede weitere Zutat (z.B. Roses) nichts, aber auch gar nichts in diesem Getränk verloren hat.

Hatten findige Bar-Owner vor gut 10 Jahren mit dem XL, XXL und Supersize XXXL Caipirinhas begonnen und diese immer größer und immer billiger unters Volk gebracht – gilt dieser Drink nunmehr bei jedem ernstzunehmenden Barprofi als „Feind“ echter Trinkkultur. Die „Caipi“, so der Volksmund ist beim Volke angekommen – Die Caipi gilt als Getränk der Massen und oft ebend als Getränk des massenhaften Besäufnisses. Eine Caipirinha hat somit vermeintlich nichts in einer guten Bar zu suchen. Insbesondere aus dem Berliner Raum wurden in der Vergangenheit erste Stimmen laut die nicht ganz ohne Stolz verkündeten – in unserer Bar servieren wir keine Caipirinha.

Somit vermeintlich nahe liegend, das keine Caipirinha im Le Lion serviert wird?

Falsch – Anfang dieses Jahres wurden mir bei einem Cachaca Tasting von Mixology in der Kirk Bar Berlin die Augen geöffnet. Das Scampis nichts mit Cachaca zu tun haben war mir schon vor diesem Tasting klar. Eine Großzahl der „üblichen“ Verdächtigen wurde nach und nach in Glas gegeben, blind verkostet und für mehr oder weniger schlecht bis gut empfunden. Viele „neue“ Brands, Designlastig in der Aufmachung und mittelmäßig im Geschmack, waren angetreten der Caipirinha und einigen Batidas den Hof zu machen.
Ich fand keinen der angebotenen Brands erinnerungswürdig und hatte mit dem Thema schon fast abgeschlossen, als Jürgen Deibel ganz zum Schluss drei unscheinbaren Flaschen aus dem gleichen Haus – Armazem Vieira – ins Glas gab. Ich hatte Cachaca für mich entdeckt. Interessant waren völlig fremde grüne Aromen, bis hin zu z.B. Eukalyptus. Das liege am Holz – so Jürgen Deibel. Brasilien habe vor einiger Zeit entdeckt, das „Terroir“ des Cachaca ist nicht das Ausgangsprodukt Zuckerrohr, sondern die Vielfalt der teilweise seltenen Holzarten, die nur Brasilien zu bieten hat.
Seit diesem Tasting bin ich von diesen „neuen“ Cachacas begeistert. Leider kenne ich bislang in Deutschland erhältlich nur den Brand Armazem Vieira der diese neue Geschmacksvielfalt mit sich bringt. Derzeit gibt es Ihn in sechs Qualitäten … bei Produkten jenseits der 100 Euro, auch aus diesem Haus, möchte ich keine Empfehlung aussprechen. Empfehlen möchte ich hingegen die Qualität „Esmeralda” (Grápia und Ariribá Holz).
Durch eine Vielzahl an unbekannten Holzsorten, werden uns in naher Zukunft noch viele neue Eindrücke erwarten. Arrogant über diese „neuen“ Cachacas wegzusehen, könnte sich rächen – ich glaube Cachaca in bislang unbekannten Brasilianischen Edelhölzern gereift wird massive an Bedeutung gewinnen. Er wird seinem großem Bruder Rum ein echter Konkurrent werden.
Brasilien ist bemüht, das Produkt Cachaca schützen zu lassen und seine regionale Eigenart zu unterstreichen. Man erarbeitet gerade ein Art QBA/DOCG/AOC System, ähnlihc wie beim Wein. Kaisergranatqualitäten, die das Land nicht in der Flasche, sonderm im Container verlassen dürften dann bald nicht mehr Cacacha heißen, was diese aufgepumpten Krabbe als Marktführer aber nicht weiter interessieren sollte.

Armazem z.B. nennt die 10 wichtigsten Punkte für guten Cachaca – durchaus interessant:
1. Eine optimale Cachaça ist niemals industriell entstanden, sondern handgemacht.
2. Eine optimale Cachaça ist in brasilianischem Holz gereift. Die Holzsorte(n) sollten benannt sein. Eiche ist niemals ein Holz für traditionelle Cachaça.
3. Die Farbe einer optimalen Cachaça ist sanft gelb(-grün). Ist ihre Farbe bernstein oder braun, ist sie gefärbt, hat zuviel Stoffe vom Holz angenommen oder wurde in Eichenholz gelagert.
4. Ein Tropfen Cachaça kurz auf dem Handrücken verrieben und an der Luft getrocknet, muß nach dem Holz riechen, in dem sie gereift ist. Niemals darf es nach Alkohol riechen.
5. Die Registrierungsnummer des brasilianischen Ministeriums für Landwirtschaft ist die Garantie für zertifizierte Qualität und sollte auf dem Etikett vermerkt sein. Damit ist auch gleichzeitig die Abfüllung in Brasilien bestätigt. Dies gilt nur, wenn der Barcode mit 789… beginnt. Beginnt er mit einer anderen Zahlenfolge, hat die Abfüllung nicht in Brasilien stattgefunden. Trotzdem angegebene Registrierungsnummern sind dann ohne Bedeutung.
6. Optimale Cachaça ist frei von Zuckerzusatz (Zuckerbeigabe ist ab 6g Zucker pro Liter sogar erkennbar durch den Zusatz „adoçada“, vorausgesetzt die Cachaça wurde überhaupt in Brasilien abgefüllt) – siehe Etikett.
7. Die Reifedauer sollte als eindeutige Zahl von Jahren genannt sein.
8. Der Alkoholgrad einer optimalen Cachaça darf 39% nicht unterschreiten. Weniger weist auf eine massenorientierte Destillation hin.
9. Eine optimale Cachaça ist nur dort zu finden, wo eine umfassende Beratung stattfindet oder wo zumindest Informationsmaterial zur Verfügung steht.
10. Eine optimale Cachaça entsteht immer sozial verantwortlich – zum Beispiel ohne Kinderarbeit. Der Hersteller sollte dazu eindeutig Stellung nehmen können.
Eine Caipirinha mit solcehn guten Tropfen gleicht eher einem Ti-Punch. Guter Cachaca, mit einigen Spritzern frischen Limettensafts und etwas Zucker auf Eiswürfeln gerührt ist eine bis dato oft unbekannte Geschmacksdimension. Eine zerdrückte Limette, Löffelweise Zucker und crushed ice sind bei der „neuen“ Caipirinha fehl am Platze.
Eine gute Bar kann somit wieder Caipirinha anbieten, muss ihn auf Grund der Bekanntheit, aber nicht unbedingt auf der Karte haben. Die Angebotene Caipirinha sollte nicht besonders groß und/oder besonders billig sein – Sie sollte ausgesprochen gut sein und darf somit ruhig ausgesprochen hochpreisig sein.

Links – Lesenwertes:
Derzeit sind alle sechs Qualitäten bei Weinquelle Lühmann erhältlich

Bastian Heuser, Barworkz,  “Particular Findings About the Caipirinha”

Einen interesanten Artikel zum Thema Cachaca von Brian Morgan: Brazilian Cachaca

Jürgen Deibel – Spirituosenexperte
Fragen:
Welchen Cachaca gibt es in Ihrer Bar?
Welchen Cachaca möchten Sie Empfehlen?
Meinungen zum Thema Cachaca und Caipirinha sind gefragt!

Montag, 3. September 2007

Der Klingelknopf...


Standesgemäß klingeln, um die Tür des “Le Lion” geöffnet zu bekommen.

Gefunden und bestellt bei: www.replicata.de

Wein für Bartender II – Kritische Meinungen

Vor einigen Tagen habe ich mir erlaubt, eine Email an einige Wein- und Genußblogger zu senden.

Dazu benötige ich Ihre Hilfe – Erlauben Sie mir drei Fragen:
  1. Welches deutschsprachige Buch möchten Sie jedem Bartender ans Herz legen, um sich einen Mindest-Standard an Weinwissen anzueignen?
  2. Welchen deutschsprachigen Weinblogg/Webseite sollte jeder Bartender regelmäßig lesen, um beim Thema “Wein” auf dem laufenden zu sein?
  3. Kennen Sie eine Bar, in der das Thema „Wein“ gut bis sehr gut gehandhabt wird?
    Können Sie eine Bar bezüglich Wein empfehlen? Ist hochwertiger Weingenuss jenseits von Restaurantbar und Hotelbar überhaupt möglich?…”
Die Email habe ich u.a. an folgende Wein und Genuß Schreiber geschickt:
Drei der Wein und Genussblogger haben bislang geantwortet:

Thomas Günther (Weinverkostungen.de) antwortet:
“Hallo Jörg,
deine Fragen kann ich nur vaage beantworten. Bis auf Frage 2. Das ist natürlich http://weinverkostungen.de/ . Das Thema Bar habe ich da noch nicht aufgegriffen. Es gibt einfach kaum viele gute Beispiele. Obwohl ich sehr gerne Wein trinke, habe ich Abstand davon genommen in Cafes oder Bars welchen zu trinken. Gerade in Gesellschaft ist mir die leider sehr häufig notwendige Beanstandung peinlich. Da gibt es oxidierte Weine oder welche mit sehr offensichlichen Kork- oder anderen Fehlern. Da ich mich jedoch meistens amüsieren will, wenn ich weggehe, fällt das mit dem Wein flach. Kategorisch!
Es gibt jedoch Möglichkeiten Wein glasweise zu verzehren. Zum einen ist es eine gehobenere Gastronomie (also nicht nur der Preise wegen, sondern des Verständnisses nach) mit Fachpersonale im Bereich Wein. Dann gibt es eine Weingastronomie, in der kaum etwas anderes getrunken wird als Wein. Eine dritte Möglichkeit sind Weinläden, die Flaschen frisch öffnen und wo man gegen ein Entgeld (ca. 1/4 des Flaschenpreises) 0,1l trinken kann (also frisch geöffnet! nicht begast oder so). Eine vierte Möglichkeit ist den Wein mitzubringen und ein Korkgeld zu entrichten (http://weinverkostungen.de/korkgeld/).
Michael F. Eichinger von Attersee Reblaus hat geantwortet:
“Zu 1.) Diese Beantwortung ist so einfach nicht. Als Weinliebhaber hat man natürlich seine Lieblingslektüre, aber es hängt doch sehr davon ab, wie intensiv sie das Thema verinnerlichen wollen. Eines vorweg: ein Buch a la „Dummies für Weintrinker“ gibt es nicht. Daher
schlage ich zwei Richtungen vor:
- Ausführlich, sachlich und kompetent: „Sotheby´s Enzyklopädie für Wein“ v. Tom Stevenson, 600 S
„Wein“ v. André Dominé, 928 S
- Kurz, informativ aber ohne Tiefgang: „Alles über Wein“ v. André Dominé, 128 S
Zu 2.) Wein-Plus , der Drinktank von Mario Scheuermann, Nikos Weinwelten und in Ö: Weintimes von Helmut Knall und hie und da meine Seite
Zu 3.) In meiner näheren Umgebung in Salzburg, kenne ich nur eine Bar die es „Wein“wert ist genannt zu werden: die Röhre. Meine einzigen positiven Weinerfahrungen in Bars sind einzig und allein auf diese Lokalität beschränkt, da ich in den anderen Betrieben entweder grober Ignoranz in Bezug auf Wein oder Dilettantentum gepaart mit Angeberei oder allem zusammen begegnet bin. In sehr vielen Bars mangelt es schon an der richtigen Lagerung bzw. Verwahrung nach dem Öffnen. Oxidierte oder verrauchte Kreszenzen sind die logische Folge.
Da sehe ich auch die größte Herausforderung für sie. Der Weinliebhaber ist sehr empfindsam in Bezug auf Gerüche und Geschmäcker…”
Ingo Bargatzky von Weinschreiber.de hat geantwortet:
“Hallo Herr Meyer,
Sie haben leider Recht! Das Thema Wein wird in großen Teilen der Gastronomieszene noch immer nicht ausreichend gewürdigt. Aber Ihre Idee, das Thema aufzugreifen, ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung! Daher drücke ich Ihnen die Daumen, dass Ihre Anregungen auch Gehör finden werden.
Doch nun zu Ihren Fragen:
1. Es gibt meiner Meinung nach nicht DAS EINE Weinbuch als Rundum-Glücklich-Paket. Aber mit einigen kleinen Ratgebern können Sie schon einiges dazulernen.
Da wäre zum einen “Riesling” von Christina Fischer und Ingo Swoboda. Fischer hat überdies auch “Weinwissen” geschrieben. Das Bar-Feeling erlebt man beim Lesen wohl am besten mit “Wine- Just a Drink” von Matt Skinner. Mit diesen drei Büchern sollte ein guter Einstieg ins Thema gelingen. Wer es ganz genaus mag, dem sei “Wein” von André Dominé wärmstens empfohlen. Das Buch ist nicht nur gut für’s Hanteltraining! Da steht auch alles drin, was man wissen muss/sollte/dürfte… Welche Weine es dann zu kaufen gilt, können wir Weinblogger ja dann in einer zweiten Fragerunde empfehlen. Denn das ist eine ziemlich dynamische Sache.
2. Den Weinschreiber natürlich ;-) Nein, ernsthaft, es ist wohl ratsam, sich nicht auf einen einzelnen Anbieter zu verlassen. Darüber hinaus gibt es auch noch Foren zum Thema Wein, in denen sich Weinliebhaber austauschen. Dort können Sie auch Ihre Fragen loswerden. Was zu beachten ist: Immer die Netiquette einhalten und offen sein. Nicht à la “mein Nachbar hat einen Freund, dessen Schwester will eine Bar aufmachen…” Die Links zu den Webseiten und den Foren finden Sie auf meiner Webseite www.weinschreiber.de
3. Ich wohne in Essen, also mitten im “Pott”. Hier gibt es natürlich eine Unmege an verschiedenen gastronomischen Angeboten – nur eine Bar mit guter Weinauswahl ist hier auch nicht zu finden. Allerdings haben wir mit dem Chat Noir und dem Weinhaus an der Ruhr zwei Adressen, die man als Weinbar definieren könnte. Nur gibt es dort keine Cocktails. Beides unter einem Dach ist mir noch nicht aufgefallen. Wenn Sie in Essen sind und einen Bildungsurlaub in Sachen Wein im Pott unternehmen wollen, sagen Sie einfach Bescheid. Ich helfe immer gerne weiter…”

Fazit:
 Aus Sicht der “Weinblogger” steht es nicht gut um unseren Berufsstand. Das Thema Wein wird wie vermutet eher Stiefmütterlich behandelt und es scheint als wenn dieser “Zustand” in Fachkreisen auch durchaus bekannt ist. Der Bartender sollte dem Gast ein kompetender Berater in allen “Getränkefragen” sein. Beim Wein scheint es Nachholbedarf zu geben.