Mittwoch, 1. August 2007

"Ruf doch mal an!" - Die Location



Ende Januar 2007 ist Rainer und mir aufgefallen, das ein Laden, eine ehemalige Bank-Schalter-Halle, gegenüber vom Café Paris leer steht. Nach einigen Blicken durchs Fenster und ersten “Hirngespinsten” meinte Rainer kurz: “Ruf doch mal an….” Es wurde ein glücklicherweise folgenschwerer Anruf bei einem Makler. Wir bekamen recht kurzfristig grobe Pläne vom Erdgeschoss und dem Untergeschoss und konnten die leer stehenden Räume relative schnell einmal unverbindlich besichtigen. Der Kopf begann zu arbeiten. Grundsätzlich erst einmal, ohne weiteres Planen – ist ein Barkonzept in diesem Räumlichkeiten möglich? Wenn ja, wie könnte es aussehen?

Ein erstes schnelles Planen im Kopf, direkt vor Ort, mit anschließendem “Ideensammeln” bei einen Plat de Jour zu Mittag im Café Paris war durchaus konstruktiv. Der Raum war fast schon etwas groß, es gibt die Möglichkeit für ein Baroffice, Damen und Herren WC’s, sowie Personalräume etc. sind vorhanden.
Bei mehreren Mittagessen wurde nach einer Lösung für ein vorgelagertes kleines Geschäft gesucht. Zum einen würde somit der eigentliche Barraum kleiner, zum anderen wäre somit der Wunsch nach keinem Tageslicht und etwas “versteckter” Lage gegeben.
Auf Grund der direkten vis-a-vis Lage zum Café Paris wurde schon bald klar, das wenn ein kleines Geschäft vorgelagert werden sollte, ein kleiner frankophiler Merchandise-Shop fürs Café Paris in Frage kommt. Damit wurde die Immobilie noch interessanter – Nun galt es vor und Nachteile abzuwiegen:
Vorteile für uns:
  • gewünschte Innenstadtlage, Nähe zu den großen Hotels, Oper und Hafen/Hafencity.
  • DIREKT gegenüber vom Café Paris, interessant für Gäste-Gewinnung
  • Durch nähe zum Cafe Paris logistische Erleichterungen durchaus möglich.
  • Toiletten vorhanden, Enorm gutes Zu und Abluft System vorhanden
  • Decke erfüllt alle Brandschutzauflagen
  • Aufzug, wenn auch klein, um Lagerflächen im Untergeschoss zu nutzen.
  • Zweiter Ein- und Ausgang – gut als Personaleingang, existentiell wichtig für Brandschutz – Fluchtweg.
Interessant: Der Mietpreis ist zwar sehr hoch, für die Innenstadtlage aber durchaus attraktive, wir glauben das diese Lage im Preis in den nächsten Jahren deutlich steigen wird.
Nachteile für uns:
  • Nutzungsänderung nötig, da vorher Bank. Vorher Klärung mit Amt für Arbeitsschutz, Feuerwehr und Gewerbeamt ob Vorhaben grundsätzlich möglich und Konzession machbar ist.
  • Maklerkosten von gut 12.000,00 Euro
  • Fassade (Fenster) muss komplett entfernt und erneuert werden (kurz: zu hässlich!) Extrakosten von geschätzt mindestens  50.000,00 Euro.
Die Nachteile waren allesamt mit hohen Kosten verbunden. Es galt eine Vorabplanung zu machen und mit den zuständigen Behörden die Flächen zu begehen, um sicher zu gehen, das eine Nutzungsänderung grundsätzlich möglich ist. Hierfür benötigten wir gut 4 Wochen. Als klar wurde, das eine Nutzungsänderung möglich wird, haben wir angefangen mit dem Vermieter, einer Versicherungsgesellschaft, zu verhandeln. Nach grundsätzlichem Interesse an der Vermietung an uns, zogen sich diese Verhandlungen letzten Endes im Detail knapp zwei Monate hin. Bis alle Ungereimtheiten beseitigt wurden, dauert es somit länger als erwartet. Letzten Endes konnten wir nahezu all unsere Forderungen geltend machen.
  • Der Vermieter beteiligt sich nun zu einem Teil an den Extrakosten für die Fassadenerneuerung.
  • Mietfreie Zeit bis Oktober
  • 10 Jahre Mietzeit + 5 Jahre Option
Somit wird Le Lion – Bar de Paris in der Rathaustrasse Nr.3, 20095 Hamburg eröffnen.
Die Räumlichkeiten sind im Erdgeschoss knapp 95 m2, im Keller knapp 65 m2 groß. Die Netto Kaltmiete für diese knapp 160m2 ist für die Innenstadtlage nicht zu teuer, allerdings – unausgebaut!
Text und Bild: Jörg Meyer

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.